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Europäischer Fonds für regionale Entwicklung: Reißfaserwerk

Abbruch und Neugestaltung der ehemaligen Reißfaserwerke aus EU-Mitteln gefördert

2013 endete die traditionsreiche Geschichte dieses Standortes der Tuch- und Buckskinindustrie (Buckskin = Anzug- und Kostümstoff) an der Lauterhofener Straße.

Sie begann damit,  dass Herr August Döhler 1869 ein neues Fabrikgebäudes hinter seinem Wohnhaus Parzelle 437 errichten ließ. Das zweigeschossige Gebäude wurde bereits 1870 fertig gestellt und hatte im EG einen Krempelsaal, im OG befand sich der Spinnsaal.Anscheinend liefen die Geschäfte dann gut, denn in den Jahren 1873  – 1897 folgten weitere bauliche Erweiterungen durch Neubau, Anbau und Aufstockung von Gebäuden.
Ab 1908 firmierte das Unternehmen unter Hermann Kuhlemann. Nachdem ein Brand große Teile zerstört hatte, baute der Wollhändler Albin Kramer das Unternehmen wieder auf.

1951 ging der Betrieb in das Eigentum des Volkes über, 1955 erfolgte die Übernahme durch den VEB Textilrohstoffe Kirchberg. Seit der Schließung 1991 infolge des strukturellen Wandels war der Standort durch ungenutzte ruinöse Bausubstanz gekennzeichnet und beeinträchtigte das unmittelbare Wohnumfeld.

Die Stadt Kirchberg erwarb im April 2010 das Grundstück. Vorsorglich wurde bereits 2009 eine Förderung des Rückbaus beantragt. Nach Besitzübergang erhielten wir am 04.08.2011 einen Zuwendungsbescheid für den Abbruch, Freimachung des Geländes sowie Umverlegung des Giegengrüner Baches, der das Grundstück durchfließt.

Mit dem Rückbau der aufstehenden Produktionsgebäude, Wohnhaus, Werkstatt und Garagen wurde im Herbst 2012 begonnen. Nach Beräumung und Freimachung des Geländes erfolgte ab Juli 2013 die Offen- und Umverlegung des Giegengrüner Baches im Gelände. Dabei wurden auch Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz mit durchgeführt. Für die Fledermäuse stehen 2 Ganzjahresquartiere bereit und für die Mauersegler wurde eine futuristisch anmutende Laterne mit mehreren Nistmöglichkeiten aufgestellt. Kleine Bäume und Sträucher wurden angepflanzt.

Die Maßnahme kostete insgesamt 336,4 T€ und wurde mit  75 v. H. der zuwendungsfähigen Ausgaben aus dem Operationellen Programm des Freistaates Sachsen für den EFRE gefördert; weitere 15 v. H. kamen aus dem Programm „Stadtumbau Ost – PT Aufwertung“.  Die Kommune übernahm einen Eigenanteil von 10 v. H.

Insgesamt entstand eine renaturierte Grünfläche, welche die Wohnqualität des Umfeldes positiv beeinflusst und durch die offene Gestaltung mit breiten Wiesen eine Retentionsfläche bietet für mögliche kommende Hochwasser.

 

 

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